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Neurenten: Wer wo am meisten bekommt

Rentenzahlung ohne Abschläge

Bei den neu beginnenden Altersrenten in Deutschland gibt es nicht nur regional große Unterschiede, sondern auch zwischen den Geschlechtern.

Vor allem Frauen im Osten profitieren von ihrer Erwerbsbiographie. Männer erzielen im Vergleich allerdings immer noch deutlich höhere Durchschnittsrenten als Frauen. Vorausgesetzt, sie leben im „richtigen“ Bundesland. Zwischen den Bundesländern gibt es nämlich erhebliche Unterschiede bei der Höhe der Neurenten.

Die jüngsten Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) schlüsseln getrennt nach Bundesländern, Rentenart und Geschlecht auf, mit welchen durchschnittlichen Renten wo gerechnet werden kann. Dabei führt die Statistik der Rentenneuzugänge die monatlichen Neurenten nach Abzug der Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung auf. 2017 erhielten rund 400.000 Frauen und rund 360.000 Männer erstmals eine Rente. Prinzipiell konnten sich dabei wohl alle Neurentner freuen. Nach den vergleichsweise starken Rentenerhöhungen in den Jahren 2016/2017 sind auch die Neurenten insgesamt deutlich gestiegen.

Männern: Baden-Württemberg vorn

Die höchste durchschnittliche Monatsrente (ca. 1.150 Euro) geht an Neurentner in Baden-Württemberg, einem Bundesland mit seit Jahrzehnten prosperierender Wirtschaft und anhaltenden Wachstumsaussichten.

Auf den ersten Blick eher erstaunlich: das Saarland steht an zweiter Stelle. Möglicherweise zahlen sich hier noch die in den vergangenen Jahrzehnten verdienten Renten im Bergbau oder in der Stahlindustrie aus. Auch die weiteren Plätze gehen an männliche Neurentner in den wirtschaftlich stärkeren Bundesländern. Unter den neuen Bundesländern stehen Ostberliner Männer an der Spitze. Schlusslicht dieser Statistik sind die männlichen Neurentner der anderen Stadthälfte: Berlin-West. Die hier gezahlten Neurenten in Höhe von knapp über 900 Euro fallen durchschnittlich um fast 250 Euro geringer aus als in Baden-Württemberg. In Hamburg als zweitletztem Bundesland kommen Neurentner immerhin noch auf knapp 1.000 Euro. Im Bundesdurchschnitt sind es fast 1.090 Euro.

Frauen: Der Osten führt

Die Altersrente für Frauen betrug im Bundesdurchschnitt monatlich rund 716 Euro. Die höchsten Rentenzahlungen konnten dabei Neurentnerinnen in Ost-Berlin mit fast 1.040 Euro verbuchen.

Dagegen erhielten saarländische Frauen gerade einmal etwas mehr als die Hälfte: 585 Euro. Frauen, die in der DDR lebten, besitzen in der Regel eine durchgängige Erwerbsbiographie. Das zahlt sich bei der Rente aus. So bekamen in den anderen ostdeutschen Bundesländern alle Neurentnerinnen 2017 über 900 Euro im Monat. In den alten Bundesländern hingegen erhielten Frauen die höchste Altersrente in West-Berlin mit etwas über 770 Euro. Insgesamt sind die durchschnittlichen Rentenzahlungen an Frauen im Laufe der letzten Jahre deutlich gestiegen, wie die Deutsche Rentenversicherung Bund in  unlängst bekanntgab. Allein zwischen 2013 und 2017 um 31 Prozent. Das ist laut DRV neben den relativ hohen Rentenanpassungen in den letzten beiden Jahren maßgeblich auf die Erhöhung der Mütterrente zurückzuführen.

Auch bei den etwas über 82.000 Männern, die im vergangenen Jahr erstmals eine Erwerbsminderungsrente bezogen, lagen in Baden-Württemberg lebende Rentenbezieher mit rund 800 Euro monatlich bundesweit vorn. Männer in West-Berlin hingegen bezogen im Fall einer vorzeitigen Erwerbsminderung lediglich etwas über 525 Euro im Monat. Wie bei den Altersrenten bezogen auch erwerbsgeminderte Frauen in den neuen Bundesländern höhere Neurenten (700 Euro). In Brandenburg wurden mit fast 795 Euro die höchsten Erwerbsminderungsrenten an Frauen gezahlt.