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Baukindergeld im Endspurt

Derzeit sind vor allem staatliche Unterstützungen im Gespräch, die im Zuge der Corona-Krise beschlossen wurden. Da rückt manch andere schon bestehende Förderung in den Hintergrund. Das Baukindergeld zum Beispiel. Mit dem Antrag sollten Eltern aber nicht länger warten.

Der Grund: Das Baukindergeld läuft aus. Zum Jahresende soll diese Förderhilfe wieder abgeschafft werden. So bleibt nur noch knapp ein halbes Jahr, um einen Antrag zu stellen. Familien, die ohnehin den Kauf einer Wohnung oder den Bau eines Hauses planen, sollten die letzte Gelegenheit nutzen.

Pro Kind zahlt der Staat ein Baukindergeld von insgesamt 12.000 Euro. „Nur wer bis zum 31. Dezember dieses Jahres einen Kaufvertrag unterzeichnet oder eine Baugenehmigung erhalten hat, kann noch bis Ende 2023 einen Antrag auf Baukindergeld bei der Förderbank KfW stellen“, klärt LBS-Verbandsdirektor Axel Guthmann auf.  Weil die Corona-Auflagen die Umsetzung so mancher Eigentumspläne verzögert haben dürften, plädiert Guthmann dafür, diese Frist um mindestens sechs Monate zu verlängern. Ob sich der Gesetzgeber dazu durchringt, steht allerdings in den Sternen.

Pandemie bremste Käufer aus

Der Lockdown habe auch den Immobilienmarkt vorübergehend eingefroren, erläutert Guthmann. Ganz offenkundig sei dies beim geplanten Erwerb von Bestandsobjekten gewesen, als keine Besichtigungen stattfinden konnten. Doch auch der ein oder andere Plan für ein Neubauvorhaben dürfte durch die Corona-Krise ins Stocken geraten sein. Es sei deshalb vernünftig und fair, so der Verbandsdirektor, den betroffenen Familien mehr Zeit zu geben. Zumal derzeit nicht absehbar sei, wie die Politik künftig den Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum unterstützen wolle.

Kritiker eines Besseren belehrt

Entgegen der anfangs vorgebrachten Kritik entpuppt sich das Baukindergeld nach den Beobachtungen der Landesbausparkassen mehr und mehr als Erfolgsmodell. Nach Angaben der Bundesregierung sind bis zum 31. Mai dieses Jahres insgesamt fast 233.000 Anträge auf Baukindergeld mit einem Volumen von knapp 4,9 Milliarden Euro bei der KfW eingegangen. Das entspricht durchschnittlich 1,7 geförderten Kindern pro Antrag. Mit den vom Bund zur Verfügung gestellten rund zehn Milliarden Euro können bei 12.000 Euro pro Kind insgesamt knapp 500.000 Anträge für 830.000 Kinder bewilligt werden. Die KfW geht aktuell davon aus, dass die vom Bund zur Verfügung gestellten Mittel bei gleichbleibendem Antragstempo „ausreichend sind“.

Brandenburg vorn, Berlin hinten

Im Bundesländervergleich wird das Baukindergeld in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern besonders gut angenommen. Nach Berechnungen von LBS Research kamen dort bisher auf 1.000 Familien mit minderjährigen Kindern 39 beziehungsweise 37 Anträge und damit fast viermal so viele wie beim Schlusslicht Berlin. „Der immense Unterschied zwischen der Bundeshauptstadt und dem sie umgebenden Bundesland dürfte unter anderem auf den Umzug von Berliner Familien in den brandenburgischen Speckgürtel zurückzuführen sein“, erläutert Axel Guthmann. Weit überdurchschnittlich ist der Zuspruch zur Wohneigentumsförderung auch in Sachsen-Anhalt (35 Anträge je 1.000 Familien) sowie den westdeutschen Flächenländern Niedersachsen (37), Rheinland-Pfalz (36), Schleswig-Holstein (35) und dem Saarland (35).