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Betriebsrente bei Jüngeren sehr beliebt

Immer mehr junge Menschen sorgen fürs Alter mit einer Betriebsrente vor. Auch Nichtsparer empfinden die betriebliche Altersversorgung als attraktivste Anlageform.

Der Anteil der 17- bis 27-Jährigen mit einer betrieblichen Altersversorgung (bAV) ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Diejenigen, die noch nichts für den Ruhestand zurücklegen, liebäugeln ebenso mit der zweiten Säule der Altersvorsorge. Für 81 Prozent der jungen Nichtsparer käme eine Betriebsrente infrage.

Andere Produkte wie Aktien, die Riester-Rente oder ein Bausparvertrag sind deutlich unbeliebter. Somit ist die bAV die beliebteste Anlageform unter den jungen Erwachsenen in Deutschland. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Jugendstudie der MetallRente. Bereits zum vierten Mal befragte das Versorgungswerk dazu Frauen und Männer zwischen 17 und 27 Jahren. Ergebnis: Seit 2010 sinkt die Zahl der jungen Altersvorsorge-Sparer. Noch nicht mal jeder Zweite in dieser Gruppe bildet Rücklagen für den Ruhestand. Regelmäßig tut das sogar nur jeder Dritte. Die privaten Vorsorgeprodukte verlieren in diesem Zusammenhang besonders an Zuspruch.

So besaßen vor knapp zehn Jahren 58 Prozent der Jüngeren einen Bausparvertrag. Mittlerweile sind es lediglich 42 Prozent. Noch schlechter steht es um die Riester-Rente. Hier gingen die Vertragszahlen um mehr als ein Drittel zurück. Einziger Hoffnungsschimmer bleibt die betriebliche Altersversorgung, die durchgehend wachsende Zahlen verbuchen kann. Mehr als jeder Dritte der Jüngeren sorgt für seinen Ruhestand mit einer bAV vor.

Zwei Drittel können Konzept der Betriebsrente nicht erklären

Diese Zahl ist vor allem deswegen hervorzuheben, weil viele der jungen Erwachsenen enorme Wissenslücken im Bereich der Altersvorsorge aufweisen. Nur fünf Prozent sind davon überzeugt, sich in diesem Gebiet sehr gut auszukennen. Jeder Vierte schätzt sein Wissen zumindest als „gut“ ein. Die restlichen 71 Prozent bewerten ihren Kenntnisstand als unbefriedigend. Wer allerdings eigenständig für die Rente sparen will, braucht Finanzkenntnisse. Hingegen gibt mehr als die Hälfte der Befragten an, allgemeine finanzielle Sachverhalte gut zu verstehen. Der Wissensstand zur Altersvorsorge im Speziellen ist folglich besonders schlecht bei den Jüngeren.

Lediglich 38 Prozent der Befragten glauben, dass sie das Konzept der bAV einem Freund erklären könnten. Genau der gleiche Prozentsatz hat selbst eine betriebliche Altersversorgung. Es wissen also offenbar nur diejenigen Bescheid, die selbst schon in eine Betriebsrente einzahlen. Bei Riester scheint die Lage noch undurchsichtiger zu sein. So hat knapp jeder Dritte der Befragten einen Vertrag, aber nur ein Viertel weiß über die Riester-Förderung Bescheid. Sechs Prozent der Jüngeren riestern also, ohne das System wirklich zu begreifen.

Jüngere wollen zum Sparen gezwungen werden

Die jungen Menschen wollen laut den Studienergebnissen Altersvorsorge, die leicht zu verstehen ist. 87 Prozent sprechen sich für ein Schulfach „Wirtschaft & Finanzen“ aus, in dem auch das Rentensystem Bestandteil sein soll. Zudem wünschen sich die Jüngeren mehr Zwang, sodass sich nicht um alles selbst gekümmert werden muss. Zwei Drittel der Befragten sind für eine automatische Sparregel mit Beginn der Erwerbstätigkeit. Dieser Wert erhöht sich sogar auf 88 Prozent, wenn der Automatismus abwählbar ist, also ein „Opting-out“ erfolgen kann. Kommt noch ein Zuschuss vom Arbeitgeber mit hinzu, sind 92 Prozent überzeugt. Nahezu alle Studienteilnehmer wollen einen Schubs vom Gesetzgeber in Richtung betrieblicher Altersversorgung. Die junge Generation wünscht sich hier mehr Kontrolle und Hilfe.