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Video ist der bevorzugte Bildungsträger

Schule

Welche Angebote zur Finanzbildung wünschen sich junge Menschen? Wie müssen diese Angebote verpackt sein, damit sie in großer Breite wahr- und angenommen werden?

Dieser Frage ging die jüngste Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) mit dem Titel „Finanzbildung mit Fundament: Fehlanzeige“ nach. Dafür wurden 517 Personen im Alter von 16 bis 29 Jahren befragt. Ein entscheidendes Kriterium: Finanzbildung muss aus einer vertrauenswürdigen Quelle stammen. Das halten mehr als drei Viertel der Befragten für wichtig. Frauen legen dabei noch mehr Wert auf dieses Kriterium als Männer. Dagegen ist es für weniger Befragte wichtig, dass das Finanzbildungsangebot von einer bekannten Institution stammt, auch die Neutralität der Quelle ist weniger Befragten wichtig.

Passgenauigkeit wird in zweierlei Hinsicht gewünscht: Zum einen ist es über 70 Prozent der Befragten wichtig, dass sich Finanzbildungsinstrumente auf konkrete Lebenssituationen beziehen, und zum anderen spricht sich ein etwas geringerer Anteil von 63 Prozent dafür aus, dass sich solche Angebote aktiv an Jugendliche und junge Menschen richten. Zudem ist der Anteil jener, die sich eine Online- bzw. digitale Verfügbarkeit von Finanzbildungsangeboten, etwa als App oder in Form von Videos, wünschen, größer als der Anteil jener, die solche Angebote offline oder analog, beispielsweise in Form von Flyern, Büchern oder auch Beratungsgesprächen, verfügbar haben möchten.

Spielerische Annäherung kaum gewünscht

Dass Finanzbildungsinstrumente unterhaltsam, also beispielsweise in Form eines Spiels gestaltet sind, ist beinahe der Hälfte der Befragten unwichtig. (Nur 13 Prozent halten dieses Merkmal für „sehr wichtig“ und 27 Prozent für „eher wichtig“.) Dabei ist die Unterhaltsamkeit das einzige Merkmal, das von den Befragten häufiger unwichtig als wichtig eingestuft wird. Alle anderen Merkmale werden von einer absoluten Mehrheit als wichtig eingeschätzt.

Text ist noch längst nicht abgeschrieben

Welche Verpackung wünschen sich Jugendliche und junge Erwachsene für die Inhalte? Die Erfahrungen im Umgang mit Social Media und das geänderte Informationsverhalten junger Menschen legen eine Vermutung nahe:  Videoclips. Doch so eindeutig fiel die Umfrage nicht aus. Zwar sind Videos Spitzenreiter unter den bevorzugten Medienformaten und werden von mehr als der Hälfte der Befragten bevorzugt, doch folgt unmittelbar danach konventioneller Text. Allerdings bestehen zum Teil erhebliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen. Männliche Jugendliche sprechen etwas stärker auf Videos an, während weibliche Jugendliche sich um einiges text- und ebenso bildaffiner zeigen. Außerdem bevorzugen Frauen „aktivere“ Lernmaterialien wie Übungen/Aufgaben/Anwendungen.

Immense Unterschiede sind in Abhängigkeit vom Alter festzustellen: Je jünger die Befragten desto attraktiver sind Videos. 66 Prozent der 16- bis 18-Jährigen bevorzugen Bewegtbilder, bei den 26- bis 29-Jährigen sind es hingegen nur 44 Prozent. Entgegen der landläufigen Meinung, wonach junge Leute immer weniger mit Texten anfangen können, nennen jedoch gerade Befragte der Altersgruppe von 16 bis 19 Jahren diesen Medientyp am häufigsten, während auf Text in der ältesten Gruppe der Befragten die geringsten Nennungen fallen. Übungen und Aufgaben sind bei der jüngsten Gruppe am unbeliebtesten, während sie von allen anderen Altersgruppen ungefähr gleich häufig (40 Prozent) genannt werden.