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Koalitionsverhandlungen werden mit großer Skepsis verfolgt

Die Koalitionsverhandlungen zu den Themen Rentenversicherung und Altersversorgung werden in der Bevölkerung mit großer Skepsis verfolgt. Nur jeder Siebte glaubt im Durchschnitt, dass die verschiedenen Vorschläge wie Mindestrente, Mütterrente oder Verbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente, die in den Verhandlungsrunden diskutiert worden sind, tatsächlich von der künftigen Regierung umgesetzt werden. Mehr als die Hälfte meint dagegen, es sei unwahrscheinlich, dass die geplanten Vorhaben Wirklichkeit werden. Das geht aus einer Umfrage hervor, die das Kölner Meinungsforschungsunternehmen YouGov im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) durchgeführt hat.

Am ehesten wird nach Meinung der 1.072 befragten Bürger die Mütterrente eingeführt, durch die Frauen mit vor 1992 geborenen Kindern einen zusätzlichen Entgeltpunkt erhalten. 22 Prozent meinen, es sei äußerst oder sehr wahrscheinlich, dass diese Verbesserung für Mütter in der neuen Legislaturperiode umgesetzt wird. Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) halten diese Besserstellung allerdings für wichtig. Damit liegt die Mütterrente in der Präferenz der Bürger auf dem zweiten Platz.

Ganz oben auf der Wunschliste der Bürger steht die Mindestrente: Ihre Einführung bezeichneten 71 Prozent als äußerst oder sehr wichtig. Nur wenige (17 Prozent) rechnen allerdings fest damit, dass es künftig wirklich eine Mindestrente geben wird. Knapp die Hälfte der Befragten meinte hingegen, die Einführung einer Mindestrente sei weniger wahrscheinlich oder sehr unwahrscheinlich. Bei den meisten anderen Themen sieht es nicht viel anders aus: Die Erhöhung der Fördergrenzen in der Riester-Rente zum Beispiel, die auf der Beitragsbemessungsgrenze von 2001 beruhen, schätzt nur ein knappes Drittel als vordringlich ein. Ein noch kleinerer Teil (13 Prozent) rechnet damit, dass es zu einer solchen Anpassung in absehbarer Zeit kommt.

„Die Bürger verfügen offenbar über mehr Realitätssinn als die Politiker, die in den Koalitionsverhandlungen ein Wünsch-dir-was-Konzert vorgespielt haben“, erklärt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. „Alle für die gesetzliche Rentenversicherung diskutierten Projekte würden zu Mehrausgaben von mehr als 30 Milliarden Euro führen. Das kann die Rentenversicherung ohne folgenreiche Auswirkung für die Beitragsentwicklung nicht tragen. Das sehen die Bürger offenkundig auch, obwohl sich viele von ihnen Verbesserungen wie eine Mindest- oder Mütterrente durchaus wünschen.“

In der Erhebung, deren detaillierte Ergebnisse auf der DIA-Website abgerufen werden können, sollten die Befragten für acht Maßnahmen sowohl angeben, wie wichtig ihnen diese sind, als auch die Wahrscheinlichkeit einer Umsetzung einschätzen.