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DIA-Zukunftspreis an Stefan Schelling und Prof. Jochen Ruß übergeben

Stefan Schelling vom Institut für Versicherungswissenschaften an der Universität Ulm und Prof. Jochen Ruß vom Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften in Ulm nahmen am Mittwochabend in Berlin den DIA-Zukunftspreis entgegen. Sie erhielten die Auszeichnung, die jährlich vom Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA) vergeben wird, für ihre Forschungsarbeit mit dem Titel „Multi Cumulative Prospect Theory and the Demand for Cliquet-Style Guarantees“. In dieser Arbeit beschäftigen sich die beiden Autoren mit der Frage, weshalb jährliche Garantieformen in der privaten Altersvorsorge, entgegen den Resultaten der bisherigen wissenschaftlichen Literatur, ausgesprochen populär sind.

Bisherige Theorien gehen davon aus, dass sich der Nutzen einer Kapitalanlage ausschließlich aus dem Endvermögen ergibt. Zwischenzeitliche Wertschwankungen haben demnach keinen Einfluss darauf, wie attraktiv ein Vorsorgeprodukt für den Sparer ist. Daher kommen frühere wissenschaftliche Untersuchungen übereinstimmend zu dem Schluss, dass Sparer stets Produkte mit endfälliger Garantie oder ohne Garantie gegenüber Angeboten mit jährlicher Garantie vorziehen müssten. Die Praxis der Altersvorsorge zeigt jedoch ein anderes Bild.

Mit einem neuen Theorieansatz können die beiden Autoren die Nachfrage nach Produkten mit jähr­licher Garantie erklären und den Einfluss der zwischenzeitlichen Schwankungen auf die Wahrnehmung des subjektiven Nutzens zeigen. Ihre neue Theorie lässt sich auf eine Vielzahl von Produkten und Fragestellungen in der Kapitalanlage anwenden. „Gerade im Umfeld der Niedrigzinspolitik und den damit verbundenen Schwierigkeiten der Lebensversicherer bietet diese Arbeit wertvolle Denkanstöße für zukunftsweisende Anlageprodukte“, hieß es in der Laudatio. Die Erkenntnisse könnten helfen, Kundenwünsche in der privaten Altersvorsorge besser zu verstehen und einzuschätzen.


(Von links: Prof. Dieter Weirich, Stefan Schelling, Prof. Jochen Ruß und Klaus Morgenstern)


Die Auszeichnung erfolgte auf dem DIA-Forum, das gemeinsam mit der Deutschen Bank und der Ludwig-Erhard-Stiftung durchgeführt wurde und sich mit der Rentenpolitik in Deutschland sowie den weiterhin notwendigen Reformen der Alterssicherungssysteme beschäftigte.