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Sparquoten in der Krise und im EU-Vergleich

Gerade in Zeiten von Währungs- und Finanzkrisen zeigt sich besonders deutlich, wo und wie in Europa gespart wird.

So können Bürger in Ländern mit vergleichsweise stabilen wirtschaftlichen Verhältnissen eher sparen als Länder, die direkt von der Krise betroffen sind. Hier rückt die Vorsorge in den Hintergrund und die Rücklagen werden eher angetastet.

Andersherum schafften es die Bürger in Schweden und in den Niederlanden sogar, spürbar mehr auf die hohe Kante zu legen. Insgesamt ist die Sparquote privater Haushalte in Europa jedoch leicht rückläufig. Sie betrug für 2011 in den 27 Staaten, die zur Berechnung herangezogen wurden, durchschnittlich 11,0 % (2010: 11,6 %), und in den Ländern der Eurozone 13,1 % (nach 13,7 % 2010).

Betrachtet man die Staaten, die im Zuge der Krise vor besonderen Herausforderungen stehen, wirken sich dortige Veränderungen am Arbeitsmarkt oder in der Fiskalpolitik sichtbar bis drastisch auf die entsprechenden Sparquoten aus. So sank binnen Jahresfrist beispielsweise die Sparquote in Zypern von  13,8 (2010) auf nur noch 9,0 % im Jahr 2011. Ähnlich reduzierte Zahlen gab es in Spanien: 11,0 % statt 13,1 % (2010) oder in Irland mit nunmehr nur noch 10,7 % statt 12,0 % (2010) oder auch in Italien, wobei hier der Rückgang dezenter ausfiel: 12,0 % statt 12,7 % im Vorjahr.

Deutsche Haushalte an der Spitze

Es hat vermutlich nicht nur mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, sondern auch mit einer angestammten Sparermentalität zu tun: Die deutschen Privathaushalte jedenfalls sparen europaweit offensichtlich am konsequentesten –  und dies auf einem anhaltend hohen Niveau. So betrug die Sparquote der privaten Haushalte hierzulande beachtliche 16,5 % (nach 16,9 % im Vorjahr). Derartige Spitzenwerte erreichten auf dem Kontinent ansonsten nur die Schweiz, die es auf 16,4 % (2010) brachte, sowie auch Frankreich mit 15,7 % (2011).