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Eine Frage der Glaubwürdigkeit

In der Vergangenheit boten viele Banken und Fondsgesellschaften im Privatkundengeschäft keine nachhaltigen Anlageprodukte an. Das ändert sich gerade. Doch für wie glaubwürdig halten Anleger diesen Schwenk?

Gerade einmal sieben Prozent der Deutschen kennen bislang einen Ansprechpartner für nachhaltige Kapitalanlagen. Das zeigte die DIA-Studie „Wie halten es die Anleger mit der Nachhaltigkeit?“. Inzwischen füllen Banken und Investmentgesellschaften ihre Produktregale mit Angeboten auf, die an den Kriterien einer nachhaltigen Kapitalanlage ausgerichtet sind.

Wie beurteilen Anleger den Wandel?

Zugespitzt formuliert: Können Banken und Investmentgesellschaften, die bisher keine ausgewiesenen nachhaltigen Anlagen besaßen, damit glaubhaft auftreten? Sie vollziehen schließlich einen Wandel in den Augen der Anleger. Sollten vorher schon in größerem Umfang für institutionelle Kunden Nachhaltigkeitskriterien angewendet worden sein, hat die private Anlegerschaft davon wenig oder gar nichts erfahren.

Entsprechend fallen die Antworten zur Glaubhaftigkeit in dieser Angelegenheit aus. Die Befragten sind sich uneins und nahezu gedrittelt. 34 Prozent bejahen die Frage, aber fast ebenso viele verneinen sie (31 Prozent). Ein weiteres Drittel (33 Prozent) weiß es schlicht nicht.

Jüngere sind aufgeschlossener

Hoffen können Banken und Investmentgesellschaften vor allem auf die Jüngeren. Unter ihnen ist die Meinung am stärksten vertreten, dass die frühere Ausrichtung bei einem Schwenk hin zur Nachhaltigkeit die Glaubwürdigkeit nicht beeinträchtigt.

Die Altersgruppen zwischen 16 und 55 Jahren sind mit einer, zum Teil allerdings sehr knappen relativen Mehrheit der Auffassung, dass Banken und Investmentgesellschaften, die bisher keine nachhaltigen Anlagen angeboten haben, trotzdem glaubhaft mit diesen Angeboten am Markt auftreten können. Diese relative Mehrheit liegt in einer Spanne von 34 bis 45 Prozent. Mit steigendem Alter sinkt die Zustimmung jedoch kontinuierlich, bis sich das Verhältnis bei den beiden Altersgruppen ab 56 Jahren umdreht. Diese sind mehrheitlich der Meinung, dass solche Anbieter keine Glaubwürdigkeit für nachhaltige Kapitalanlagen besitzen.

Jüngere gestehen der Finanzbranche offenkundig mehr Wandlungsfähigkeit zu. Ältere besitzen längere Geschäftsbeziehungen zu ihrer Bank oder ihrem Berater, die wahrscheinlich auch tiefere Spuren hinterlassen haben. Eine Schlussfolgerung daraus, die auch von anderen Ergebnissen dieser DIA-Studie getragen wird: Nachhaltige Kapitalanlageprodukte finden in den jüngeren Altersgruppen einfacher Aufmerksamkeit und Akzeptanz.


Für die repräsentative Studie befragte INSA Consulere im Auftrag des DIA 3.066 Personen im Alter ab 16 Jahren. Weitere Studienergebnisse einschließlich des Tabellenbandes der Befragung finden Sie hier.