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Auf dem Gabentisch: Mehr Babys, steigende Renten

Frohe Kunde vor Weihnachten: Die Deutschen sind wieder zeugungsfreudiger, also zukunftsoptimistischer geworden. Die Zahl der Babys steigt.

Die Rentner bekommen unter den Gabentisch wohl die Ankündigung gelegt, dass die Renten im kommenden Jahr um durchschnittlich drei Prozent steigen. Ob allerdings gleichzeitig angesichts prall gefüllter Rentenkassen der Beitragssatz von 18,7 auf 18,6 Prozent gesenkt wird, ist unsicher.

Eigentlich will es das Gesetz so. Doch es ist nicht auszuschließen, dass die „Jamaika-Architekten“ zur Verwirklichung teurer Rentenpläne noch Verfügungsmasse brauchen und eine Beitragsminderung erneut aussetzen. Wie heißt doch das zu Weihnachten oft gesungene Lied: „Alle Jahre wieder“.

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 792.000 Kinder zur Welt gekommen. Eine Steigerung von 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Seit 2012 nimmt die Zahl der Neugeborenen bei uns zu. Eine erfreuliche Entwicklung, mit der freilich unsere demografischen Probleme längst nicht gelöst werden können. Auch die Ehe scheint wieder mehr in Mode zu kommen. Seit einigen Jahren werden wieder mehr Eheschließungen registriert. Einen Rückgang verzeichneten 2016 die Sterbefälle. Insgesamt sind 911.000 Menschen verschieden. Mehr Tote als Neugeborene. Die traurige Bilanz eines schrumpfenden Landes.

Senkung des Rentenbeitragssatzes

Das interimistisch agierende Bundeskabinett wird sich am 22. November mit dem Rentenversicherungsbericht beschäftigen. Folgt man der Vorlage, so werden die Renten im nächsten Jahr um durchschnittlich drei Prozent steigen. Die amtierende Bundesarbeitsministerin Barley wird die von starker Beschäftigung getragenen, positiven Zahlen vorstellen. Der Beitragssatz könnte leicht sinken. Dazu gibt es aber unter den verantwortlichen Politikern noch eher verhaltene Kommentare. Zusätzliche Millionen machen bekanntlich sinnlich. Entschieden wird endgültig erst im Frühjahr 2018, wenn die abschließenden Daten zur Lohnentwicklung vorliegen. Bis dahin dürfte dann auch eine neue Regierung im Amt sein.

Schaffung eines Online-Rentenkontos

Für eine „Jamaika-Koalition“, so sie dann zustande kommt, zeichnet sich eine Einigung über einen flexiblen Renteneintritt und gleitende Übergänge von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand ab. „Alter Schwede“ titelte das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ und verglich solche Absichten mit der ungemein flexiblen schwedischen Altersvorsorge. Ansonsten zeichnet sich ab, dass wichtige Zukunftsentscheidungen zur Altersvorsorge in eine Rentenreformkommission überwiesen werden sollen. Die zentralen Fragen der Zukunftssicherung sollten möglichst aus dem Parteienstreit herausgehalten werden. Einig scheint man sich in der Schaffung einer Säulen übergreifenden Renteninformation, also eines Online-Rentenkontos, zu sein. Auch da kann man sich ein Beispiel an Skandinavien nehmen.

Studenten haben kein Geld für die private Altersvorsorge

Dass Studenten noch nicht sensibilisiert für die Notwendigkeit privater Altersvorsorge sind, überrascht eigentlich nicht. Zu denken geben einem aber, dass das Sparbuch der Klassiker der Vorsorgemöglichkeiten ist. Eine Studie über die Einstellung von Studierenden zur späteren Alterssicherung zeigt außerdem, dass jeder Fünfte keine Ahnung über die Zusammenhänge der Altersvorsorge hat. Verdrängen fällt im Übrigen besonders leicht, wenn das nötige Kleingeld fehlt. Drei Viertel der befragten Studenten nennen als Grund für die Zurückhaltung bei der Vorsorge ihr eher knappes Budget.

Wir leben länger, als wir glauben

Eine erfreuliche Nachricht ist die Tatsache, dass junge Menschen im Schnitt immer älter werden und sich im Land des langen Lebens dabei auch guter Gesundheit erfreuen. Allerdings übersehen nach Umfragen die meisten Deutschen, dass sie nach der Rente mit 67 noch über 20 Jahre leben werden. Ihre Planungen gehen von einer kürzeren Lebensdauer aus. Entsprechend krisenbehaftet sind die Rücklagen. Die heute über 50-Jährigen bekommen durchschnittlich noch 64 Prozent ihres Bruttoeinkommens an Rente. Für kommende Generationen sind erhebliche Schrumpfungen zu erwarten. Auf die sollte man sich rechtzeitig durch eine Stärkung der privaten Vorsorge vorbereiten. Wie trällerte doch einst Udo Jürgens: „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben erst an.“