Ehrenamt im Alter weit verbreitet
Drei von vier Rentnern sind gesellschaftlich aktiv. Ihr Engagement erstreckt sch über viele Bereiche. Häufig kümmern sie sich um andere Ältere.
Der demografische Wandel und die damit verbundene Alterung der Bevölkerung beziehungsweise die zunehmende Singularisierung der Gesellschaft in Deutschland gelten als Herausforderungen. Einerseits sind damit ernstzunehmende Probleme wie Altersarmut oder Vereinsamung älterer Menschen verbunden. Andererseits eröffnet der Ruhestand älteren Menschen zahlreiche neue Perspektiven. So hält der überwiegende Teil der deutschen Rentner aktives Engagement für wichtig und übt es auch in unterschiedlichen Bereichen aus.
Mehr als drei Viertel bleiben aktiv
So sind in Deutschland 77 Prozent der über 65-Jährigen politisch, sozial, sportlich, gesellschaftlich oder auch noch beruflich aktiv. Damit leisten sie einen Beitrag für die Gesellschaft, oft in ehrenamtlicher Funktion. Das ergab eine unlängst veröffentlichte Forsa-Studie, an der rund 500 Personen über 65 Jahre teilnahmen. Initiiert wurde diese Befragung von der im Sommer 2019 gegründeten Initiative Herzklappe.
Hauptsächlich sind die über 65-Jährigen in der Betreuung anderer älterer Menschen, in der Regional- oder Kommunalpolitik sowie in Sportvereinen aktiv. Doch auch kirchliche Arbeit, die Beschäftigung oder Betreuung von Kindern und Jugendlichen sowie musikalische Betätigung stehen hoch im Kurs. Weiteres Engagement der Älteren erfolgt unter anderem in den Bereichen Pflege und Soziales, Kunst und Kultur beziehungsweise beim Umwelt- und Naturschutz. Sechs Prozent der Senioren stehen nach eigenen Angaben weiter im Berufsleben. Laut den Initiatoren der Studie gibt es keine signifikanten Unterschiede zwischen den neuen und alten Bundesländern. Zudem sind Frauen wie Männer in etwa gleichermaßen aktiv.
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